Shoot the Poets

Nach meinem letzten post hab ich mich wieder ein wenig gefangen, zum Glück. Der Winter hält hier allerdings nun entgültig einzug. Es ist windig, grau, nass und kalt. So richtig was zu erleben gibt es in der Umgebung auch nich und deswegen stürz ich mich ganz in die Aufgaben die mir in der Uni aufgegeben wurden.

Ich hab mir ne Kamera ausgeliehen und beginne mit meinem ersten Projekt für den Fotografie Kurs. Voll ausgestattet mit Tripod, analog Kamera und jeder Menge Neugier machte ich mich gestern auf die Socken. Einer der wenigen sonnigen Tage, das musste also genutzt werden.

Eine richtige Idee hatte ich nich, aber ich begab mich einfach mal auf Entdeckungstour in der Nachbarschaft. Praktisch gegenüber ist ein kleiner Park, der es mir sofort angetan hatte. Also begann ich einfach mal drauf los zu knippsen. Das eigentliche Thema ist übrigenz Familiar Places, aber sowas hab ich hier ja nich wirklich.

Ich hab leider das ungute Gefühl die Kamera nich optimal eingestellt zu haben, aber ich lass mich mal überraschen, wenn ich das ganze entwickeln lasse. Habe auch erstmal nur 10 Bilder gemacht und nachdem ich heute drinnen noch etwas rumgeknippst habe, sind erst 16 Bilder entstanden. Morgen muss ich die Filmrolle noch füllen. Ich hoffe mal da kommt was gutes bei raus.

Sonst gibt es nichts interessantes zu berichten. Hier is wie gesagt nich viel los. Kein Vergleich zur Dresdner Neustadt. Ich hab mir auf jeden Fall schon tausend Dinge vorgenommen wenn ich wieder da bin, aber bis dahin muss ich noch das Semester hier überstehen. Da dies nur bis Dezember andauert werden wir hier nämlich ständig mit Aufgaben beworfen die benotet werden und einen Teil der Endnote ausmachen.

Erfreulicher Weise kann ich berichten, dass ich gestern das Buch "The Shadow of the Wind" ausgelesen habe und jetzt gleich mit dem nächsten weitermachen darf. Als Lektüre kann ich das ganze nur weiterempfehlen. Es ist sehr spannend und ich konnte es zum Schluss gar nicht mehr weglegen. Danach werden wir uns mit deutscher Literatur befassen, was auf Englisch noch sehr lustig werden kann.

Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung. Nicki, wie konntest du nur? Du warst offensichtlich hier und hast mir nich mal Bescheid gesagt. Und wie man sieht habe ich Beweise, da kannst du dich nich mehr herausreden :D

So, und jetzt hab ich genug rumgesponnen. Drückt mir bitte die Daumen, dass meine Bilder kein völliger Reinfall sind.

Can't Stand the Rain

Ich hab es euch lange erspart aber heute kommt ihr nicht drumherum. Hier ist er also der ultimative ningelige Alles-Is-Doof-Blogpost. Nach einer erstaunlich sonnigen Woche begann es heute Morgen pünktlich zum Wochenende unglaublich zu schütten. Dabei hatten wir so viel vor. Ich hab es nicht mal trockenen Fußes zur Bushaltestelle geschafft. Das heißt ich durfte den ganzen Tag mit nassen Füßen durch die Stadt laufen, während meine Schuhe dieses ekelhafte platschende Geräusch von sich gaben.

Geplant war ein Treff zu viert am Spire. Das war allerdings leichter gedacht als getan. Wir sind ganz drum herum gelaufen, aber es war keine Sarah zu sehen. Missverständnisse über Missverständnisse. Nachdem wir die O'Connell Street auf und ab gelaufen waren und falsche Nummern angerufen hatten haben wir uns dann doch noch erreicht und gefunden. An diesem Punkt waren alle schon leicht gereizt.

Aber wer rastet der rostet und wir hatten ja noch was vor, also durchwanderten wir Dublins Straßen voller tiefer Pfützen and Bussen die natürlich gern durch diese hindurchrasten. Nach ner Weile Laufen waren wir am Ziel. Darauf hatte ich mich schon unglaublich gefreut. Karten für ein Konzert von Noah and the Whale in stilechter Theater-Athmosphäre. Der nette junge Mann am Schalter gab uns dann allerdings zu verstehen, dass das Konzert gecancelled worden und auf März verschoben war. Da war er, der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte. Das einzige seit Wochen auf das ich mich wirklich gefreut hatte, wurde mir jetzt also auch geklaut.

Also ging es wieder raus in den Regen. Immer schön gerade aus und durch Pfützen die auch Gartenteiche hätten sein können. Im Grunde genommen war es egal, nass waren die Füße ja schon lange. Diesmal ohne ahnungsloses herumirren fanden wir recht schnell was wir suchten und konnten uns endlich mal problemlos unsere Filme für den Fotokurs im Fotografie-Geschäft kaufen.

Danach war eigentlich ein IMMA-Besuch geplant. Vor allem auch als Recherche für Digital Imaging (der besagte Fotokurs). Aber darauf hatte niemand mehr Lust. Nichtmal der süße kleine Flohmarkt, den wir auf dem Rückweg besuchten, konnte uns so richtig aufheitern.

Im trauten Heim angekommen warf ich mich sofort in meine Gammelkluft und zog die gemütlichen Kuschelsocken an, von denen ich schon seit heute Morgen phantasiert hatte. Fazit: nass, kalt, enttäuschend und sinnlos beschreiben das Ganze ziemlich gut. Schön war der Tag nicht gerade, aber unterkriegen lass ich mich nich. Die Flüge für Dezember sind gebucht und nach nem kurzen Abstecher nach England, kann ich mich auf eine besinnliche deutsche Weihnacht freuen.