Dienstag, 30. August 2011

Hinter schwedischen Gardinen

Jeder weiß, das Chemnitz nicht gerade die Kulturhauptstadt ist, darum muss man jede Chance auf etwas Abwechslung nutzen. Vor ein paar Wochen waren Begehungen im Frauenknast. Mal eine ganz besondere Location um sich Kunst anzusehen und sogar internationale Namen waren vertreten. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Ein Gefängnis hatte ich noch nie von Innen gesehen, daher war das eine ganz neue Erfahrung für mich. Mit dem event haben es die Veranstalter geschafft die alternative Szene der Stadt aus ihren Löchern zu locken. Kaum zu glauben, dass es hier ein gibt ;)

Jeder Künstler bekam einen Raum oder eine Zelle mit der er machen konnte was er wollte. Von Installationen, Performances, Fotos, Collagen und Malerein bis hin zu Performances war alles vertreten und sogar für einen Anungslosen in Sachen Kunst sehr interressant.
Zum Glück waren die Ameisen nur angeklebt. Da bin ich mir zu hundert Prozent sicher, denn ich habe die Heißklebepistole in der Ecke liegen sehen.



So bunt und abwechslungsreich sind Gefängnisse normalerweise natürlich nicht. Diese Variante hat mir allerdings sehr gut gefallen.


Eine Zelle voller Himmel und Hölle. Mit Origami sieht doch alles gleich viel heimeliger aus.
Getanzt hat an dieser Stelle leider niemand. Das hat sich wohl keiner getraut. Ich mich auch nicht, aber mein Fuß hat gezuckt.
Am liebsten hätte ich die Lampe mitgenommen. Das ganze wäre allerdings ein wenig zu auffällig gewesen. Gegen den Sessel hätte ich übrigens auch nichts einzuwenden gehabt. Gleich neben an, nur hinter einem Vorhang versteckt, befand sich ein Raum voller leerer Bierflaschen. Der Traum eines jeden Pfandpiraten.
Als Anspielung an die Massen an Akten die von der Stasi kurz vor der Wende vernichtet worden, hat sich jemand besonders viel Mühe gemacht und mal seinen Schredder maltretiert.
Bei diesem Anblick fällt mir nur eins ein: Warum liegt hier Stroh?


So ein Knast ist mal eine ganz andere Fotokulisse, vor allem wenn er voller Kunstwerke ist, die man nicht so ganz versteht.


Durch die ganzen Gitter überall, wurde man allerdings die ganze Zeit daran erinnert in was für einem Gebäude man sich gerade befand. Schön wars trotzdem.

Fazit: Wenn man genau schaut, findet man auch in Chemnitz Sehenswertes ;)