Montag, 27. Februar 2012

Das alltägliche Chaos

Ich bin also wieder in Dresden. Die Kisten sind leer geräumt und die Kerzen stehen wieder an ihrem Platz. Als trautes Heim kann ich das ganze hier allerdings trotzdem nicht bezeichnen. Alles ist in der Schwebe und die Wohnung steht voll mit Kisten und komischen neuen Möblen. Das klingt alles nach Umzug, würde der aufmerksame leser jetzt denken. Stimmt, also irgendwie zumindest. Das experiment mit zwei Mädels zusammen zu ziehen ist gründlich schief gegangen und die zwei Damen ziehen aus, also so sagte man mir. Seit Monaten wird also stress gemacht, damit ich so schnell wie möglich neue Mitbewohner finde, denn wenn sie weg sind, sind sie weg. Mitbewohner habe ich gefunden, nur wollen die alten jetzt nicht mehr raus. Aus unerfindlichen Gründen hat man noch keine neue Wohnung gefunden, obwohl schon seid Dezember gesucht wird. Meine neuen Mitbewohner müssen aber einziehen, schließlich hat einer ab April sonst kein Dach überm Kopf. Aber all das ist natürlich keine Grund nicht schon beginnen die nicht existente Wohnung einzurichten. Darum steht unsere kleine Wohnung voll mit nutzlosen Kommoden und Regalen. Hinzu kommt dass ums aufräumen sich auch keiner kümmert. Als ich hier ankam war das Badezimmer in einem sehr, naja, ekligem Zustand. Duschen geh ich erst seitdem ich einen Tag lang alles abgeschrubbt habe. Es wird wirklich Zeit für einen Tapetenwechsel, denn die WG ist eher zum abgewöhnen.

Sonst, ist es schön wieder hier zu sein: die Mädels wohnen um die Ecke und die Neustadt ruft ständig zu allerlei Schandtaten. Verfehlen kann man sie nicht. Die Lösnitzstraße ist ja mit Hundekacke gepflastert, aber so ist das eben, hier ticken die Uhren anders. Ich hab im Moment viel Freizeit, was mir irgendwie ein schlechtes Gewissen bereitet. Ich habe wieder angefangen zu zeichnen.

Auf dem Trödelmarkt, habe ich dieses alte Schächtelchen erstanden, eine Praktica Super TL 1000. Nach meinem irischen Photographie Kurs hab ich Blut geleckt und will mich unbedingt mehr damit auseinandersetzen.  Wenn bald das Bafög kommt werde ich mein Geld wohl auch in eine hochwertigere Digitalkamera investieren.


Im großen und ganzen läuft es also gar nicht so schlecht. Das Studium darf ich bei all dem nur nich vergessen, das mach ich ja auch noch. 2 Semester hab ich noch für den Bachelor und muss mich langsam mal damit beschäftigen alles anrechnen zu lassen. Aber ein paar Tage genieß ich die Freizeit noch, wenn ich nicht gerade damit beschäftigt bin den Mitbewohnern hinterherzuputzen, damit ich nicht völlig im Dreck versinke.